Lernen mit allen Sinnen, mit den Händen (begreifen), mit den Augen, mit den Ohren, Lernen nicht als isolierter Prozess des Geistes. Das entwickelte Maria Montessori zu einem ganzheitlichen Erziehungskonzept.
Bereits unser erstes Gebäude für die Montessori-Schule in Herzogenaurach aus den Jahren 2000 bis 2001 transferierte diesen Lernansatz eines „begreifbaren“ Hauses in gebaute Realität. Die Erweiterung der Grundschule zur gebundenen Ganztagsschule als Grund- und Hauptschule schließt knappe 13 Jahre später nicht nur baulich sondern auch gedanklich den Kreis.
Die vormalig L-förmige, baulich feingliedrige und erdgeschossige Grundschule wird an ihrer Ostseite durch ein kompaktes zweigeschossiges Bauvolumen U-förmig ergänzt. Das neue Bauvolumen schreibt durch seine deutlich zweigeteilte Gestaltung die ursprüngliche Formensprache fort. Ein transparentes Sockelgeschoss mit gläserner Vorhangfassade ergänzt ebengleich das Bestandsgebäude. Darüber schwebt das Obergeschoss als massives, weißes Putzband mit scharfkantig eingefügten, langen horizontalen Fensterschlitzen an den Längsseiten. An den Stirnseiten überkragen die Putzflächen die bauphysikalische Hülle des Gebäudes und schaffen Zwischenzonen, die an der Nordseite Raum für einen Balkon und an der Südseite Raum für eine Fluchttreppe generieren.